Unternehmen Petticoat (German)

Die turbulente Kriegsgroteske „Unternehmen Petticoat“ war der erste große Kinohit des Komödienspezialisten Blake Edwards („Frühstück bei Tiffany“, „Der rosarote Panther“, „Victor & Victoria“). Es war zugleich auch das Debüt von Hollywood-Superstar Cary Grant als sein eigener Produzent. Das respektlose, mit einem Feuerwerk von Gags gespickte Militärlustspiel um ein schrottreifes U-Boot in verdächtigem, ganz und gar unmilitärischem Rosarot wurde einer der größten Kassenerfolge von Cary Grant, der hier vom Organisationstalent seines Co-Stars – Tony Curtis in Hochform – fast um den Verstand gebracht wird. Das amerikanische U-Boot „USS Sea Tiger“ wird vor Manila bei einem japanischen Luftangriff so schwer beschädigt, dass die Navy es abschreiben will. Kommandant Sherman ist indessen entschlossen, das Schiff mit dem Rest seiner Crew zum nächsten Trockendock in Fort Darwin zu bringen: zur Totalüberholung. Als schwere Heimsuchung erweist sich der junge See-Offizier Nick Evans, der zu seiner Unterstützung abkommandiert wird. Leutnant Evans hat bisher einem Admiral als Adjutant gedient. Von der Seefahrt versteht er so gut wie nichts, aber als Versorgungsoffizier entwickelt er ungeahnte, wenn auch ziemlich kriminelle Talente. Mit Hilfe des größten Gauners der Philippinischen Inseln schafft er alles heran, was das Boot und seine Besatzung brauchen – auch in rein mitmenschlicher Hinsicht. Dies stört die militärischen Operationen der ruhmreichen „Sea Tiger“ allerdings ganz erheblich – vor allem, als der kesse Leutnant Evans auch eine Ladung schiffbrüchiger Krankenschwestern der Armee mit an Bord bringt, was dem gestrengen Captain Sherman schon wegen der atemberaubenden Anatomie der fünf Damen missfallen muss. Shermans dienstliches Missfallen steigert sich in gerechten Zorn, als Leutnant Dolores mit ihren rückwärtigen Kurven einen Torpedoschuss auslöst, Leutnant Barbara zu einem Sektgelage an Bord animiert und Major Edna im Maschinenraum Wäsche aufhängt, die man in den Kleiderkammern aller Armeen dieser Welt vergeblich suchen dürfte. Dennoch ist Captain Sherman noch nicht am tiefsten Punkt seiner Karriere angelangt. Das „Unternehmen Petticoat“ steht ihm noch bevor: ein Unternehmen, über das sich die amerikanische Kriegsmarine bisher beharrlich ausgeschwiegen hat. Dieser Film bricht jetzt das Schweigen! „Operation Petticoat“ ist eines der wenigen wirklich komischen Kriegslustspiele, voll freundlichem Defätismus und ohne jede Peinlichkeit. Den dankbarsten Part hat Tony Curtis, der hier seinen flinken jüdischen Witz wunderbar wuchern lassen darf, aber erst Cary Grant sorgt dafür, dass alles wirklich komisch wird, was ohne ihn nur albern wäre. Dies ist flottes, oft haarsträubend verrücktes Seemannsgarn über ein schwer angeschlagenes U-Boot, das im 2. Weltkrieg allerlei Heimsuchungen ertragen muss und schließlich gar, angestrichen in schockierendem Pink, vor den Wasserbomben der eigenen Marine abtauchen muss. Angeblich beruht die Geschichte auf wahren Ereignissen, aber der Film wirkt eher wie eine überaus vergnügliche Ausgeburt der wildesten Phantasie.